Advent – Überraschende Möglichkeiten!
Moment mal! Was hat denn diese Telefonzelle mit Advent zu tun?
Ich gebe zu: Auf den ersten Blick – nichts! Außer der Farbe Rot vielleicht (das Bild wurde in Schottland aufgenommen).
Auf den zweiten Blick entdecke ich:
In der alten Telefonzelle, die anscheinend außer Betrieb ist, wächst was! Jemand hat den schützenden Raum als Gewächshaus für Tomaten entdeckt. Schön sieht das aus, da muss ich schmunzeln. Ausgerechnet da, wo man mit nichts mehr rechnet, entsteht neues Leben! Dort, wo kein Anruf mehr gemacht wird, keine Kommunikation mehr stattfindet, kommen die Leute wieder ins Gespräch über diese ungewöhnliche Umnutzung.
Und da bin ich gedanklich ganz schnell auf dem Weg zur Krippe in Bethlehem! Auch bei der Geburt von Jesus wurde etwas umgenutzt: Eine Krippe, in der sonst nur trockenes Stroh lag, wurde zur Wiege. Das neue, kleine Leben, dieses besondere Kind ist gewachsen, groß geworden und hat viele Menschen satt gemacht – mit Brot und Fischen – und auch mit Worten für die Seele.
Bis heute sind manche Worte von Jesus in aller Munde, auch wenn seine Geburt schon so lange her ist, dass manche fragen: Ist das noch aktuell? Kann und Jesus heute noch was sagen?
Ja, ich denke er kann! Er ist ein Spezialist in Sachen Kommunikation. Wir müssen ihm nur eine Chance geben – ihm den Raum zur Verfügung stellen.
Diese Telefonzelle ist für mich zu einem Hoffnungszeichen geworden: Wir können auch da mit neuem Leben rechnen, wo der ursprüngliche Nutzen von etwas vergangen ist. Gott fallen immer wieder kreative Möglichkeiten ein. Auch in diesem – anderen – Advent.
Der Advent dient der Vorbereitung auf Gottes Ankunft in meinem Leben – egal wie es in mir gerade aussieht. Die Frage ist: Stelle ich ihm den Raum für seine Ankunft in mir zur Verfügung? Lasse ich etwas Neues wachsen? Lasse ich mich darauf ein, von ihm ‚angerufen‘ zu werden – entgegen alle Gewohnheit?
Ich wünsche Ihnen gesegnete, überraschende Adventstage!
Ihre Annabelle Kattner, Pastorin in Stadtoldendorf und Wangelnstedt