Adventskalender – 9. Dezember

Tue, 08 Dec 2020 23:00:01 +0000 von Henrike Gattermann

© Christine Dörrie
Der gute Hirte – Krippenfigur aus der St. Johanniskirche zu Bevern
Der gute Hirte


Ganz aufgeregt kam Auguste von der ersten Krippenspiel-Probe nach Hause. „Mama, ich habe die Rolle bekommen, die ich mir gewünscht hatte. Ich bin ein Hirtenmädchen!“ Ich nahm sie in den Arm und freute mich: „Warum willst Du ausgerechnet diese Rolle spielen?“ „Die anderen Kinder möchten immer Engel oder Maria sein, weil die Hirten nur Nebenrollen sind. Ich finde, das stimmt nicht! Schließlich wird ihnen auf dem Feld zuerst die frohe Botschaft verkündet.“ Das brachte mich zum Nachdenken. Auch ich verspüre zu den Hirten aus Bethlehem immer eine besondere Verbindung. Vielleicht, weil unsere Vorfahren Schäfer waren – vielleicht aber auch, weil sie für mich diejenigen in der Weihnachtsgeschichte sind, mit denen ich mich am besten identifizieren kann. Die Hirten symbolisieren das arme, einfache Volk und stellen so einen Gegenpol zu den Weisen aus dem Morgenland dar und doch kommt der Engel zu ihnen. Besser gesagt: gerade deshalb erfahren sie die Neuigkeit von dem neugeborenen Kind zuerst. Dieses Kind sollte die Welt verändern und zur Hoffnung für alle Menschen werden. Bei Jesus sind alle willkommen und Gott liebt jede*n – ob arm oder reich! Er trägt uns durch dunkle Momente, durch den erwartungsfrohen Advent und über die Zeit hinaus wie der gute Hirte sein Lamm auf den Schultern trägt.

Christine Dörrie, Diakonin im Anerkennungsjahr
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